Montag, 14. Dezember 2015

Wie die großen Modeketten zusammenhängen


Es ist ein Dilemma: egal welchen Laden man betritt: überall hängen die gleichen Klamotten. Die gleichen Schnitte, die gleichen Farben, sehr ähnliche Modelle. Beim näheren Betrachten sind sogar die Preisschilder gleich. Und damit meine ich nicht die Zahl die darauf steht, sondern das Design und die Schrift- die komplette Gestaltung.
Natürlich orientieren sich die Low-Preis Ketten an den Kollektionen der teuren Marken und den Trends. Gewisse Ähnlichkeiten sind also ganz normal. ABER: viele unserer Lieblingsshops gehören zu einem Konzern - lassen wenn nicht sogar in gleichen Fabriken produzieren. Ein Zusammenhang der einen so manches in einem anderen Licht erscheinen lässt.

H&M, Zara und co.

Legen wir die klaren Fakten auf den Tisch. Die spanische Modekette Zara, die für hochwertige Kleidung zum fairen Preis steht (und da sie teilweise vor Ort produziert, Kollektionen innerhalb von zwei Wochen auf den Markt bringen kann) gehört zu Inditex. Das größte Textilunternehmen der Welt beherbergt unter anderem die Marken Bershka, Pull&Bear, Massimo Dutti und Stradivarius. Die Ähnlichkeit in Bezug auf die Preisschilder, die mir so ins Auge gestochen ist, hat hier ihre Begründung.

Doch es geht auch anders. Bei der H&M Gruppe ist zwischen den einzelnen Marken kaum eine Ähnlichkeit zu entdecken. Wüsste man nicht, dass H&M, Monki, &Other Stories, Cheap Monday, Weekday und COS "zusammen gehören", dass würde man sie wohl nicht miteinander in Verbindung bringen. Die Zielgruppen (und damit auch Preisgruppen), Kleidungsstile und Kollektionen einfach total unterschiedlich.
Genauso sieht es beim amerikanischen Unternehmen Gap aus, zu der Gruppe unter anderem auch Banana Republic gehört. Doch man muss gar nicht so weit in die Ferne schweifen. Die deutsche Otto Group beinhaltet beispielsweise die Marken Otto, Bonprix, Mirapodo und Sportcheck.

Diese Zusammengehörigkeit kann jeder sehen wie er will. Aber wenn ich um die gute Qualität von Zara weiß und mich mit der Marke identifiziere, dann bin ich wohl eher dazu geeignet auch in den anderen Läden der Gruppe einzukaufen. Gehe ich zu &Other Stories habe ich jedes Mal im Hinterkopf, "die Marke gehört zur H&M Gruppe" und ich bin selbst ein großer H&M-Fan. Versteht ihr worauf ich hinaus will?

auch die Luxusmarken gehören zu einem Konzern

Kaum jemand in der Modebranche ist noch unabhängig. Auch die großen Luxusmarken gehören mittlerweile alle zu großen Konzernen wie LVMH oder der Gucci Group. Das macht es vor allem für unabhängige Jungdesigner schwierig überhaupt einen Fuß in die Branche zu bekommen.

Nur noch wenige große Modelabels haben ihre Unabhängigkeit behalten. Darunter Chanel, Dolce&Gabana oder auch der Deutsche Designer Philipp Plein.
Das hinter den meisten Marken ein großer Konzern steht ist nichts Unbekanntes. Trotzdem ist es einem manchmal vielleicht gar nicht bewusst, wer nun mit wem "zusammengehört". Bei den Luxuskonzernen mag dies nicht ins Gewicht fallen, aber bei den anderen Gruppen wie Inditex ist die Zusammengehörigkeit bei näherem hinschauen unübersehbar.



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